Slough Creek
Der Wecker klingelt unerbittlich um 6 Uhr. Nach einem kurzen Kaffee geht es dann los in Richtung Nord-Osten. Wir fahren vorbei am Mt. Washburn in Richtung Tower-Roosevelt. Kurz hinter dem Abzweig zur Chittenden Road beginnt leider eine Baustelle, die die Fahrbahn auf eine für beide Richtungen einschränkt. Das verzögert unser Vorankommen. Wir werden sogar durch ein Pilot-Fahrzeug entlang der senkrechten Felswand geführt. ;-)
Um kurz vor neun sind wir dann am Pebble Creek. Leider ist der Platz bereits komplett belegt und vor uns war wohl eine recht lange Schlange… Das ist doof! Eine der 36 Sites hätte doch noch übrig sein können.:-(
Also bleibt nur „Plan B“: Weiter in Richtung Osten fahren. Hinter dem North-East-Entrance sind nach den beiden Satelitendörfern noch ein paar Campingplätze angegeben. Die drei ersten, die wir versuchen anzusteuern, sind jedoch geschlossen. Warum wissen wir nicht. Wir können nur spekulieren, dass es an der Breedingseason der Bären liegt. Wir sind schließlich im Bear-Country „be Bear aware!“. Hier hätte man auch wegen der Bären nicht zelten dürfen. Auf der Fahrt sieht Franziska einen Black-Bear. Yann leider nicht, denn er muss das Auto auf der Straße halten und anhalten ist leider auch nicht möglich, da sich kein geeigneter Halteplatz auf dem kurvigen „Beartooth-Highway“ anbietet. Der vierte Platz ist dann geöffnet und hat noch viele Plätze frei, so dass wir uns einen ganz tollen am Creek aussuchen können. (Moskitos inklusive) Es gibt leider kein Wasser aber dafür einen Strom-Hookup. Das passt uns gut, denn Wasser haben wir genug und den Strom können wir gut für die Akkus gebrauchen. Das Ganze gibt es für $10. Da sagen wir nicht nein! Nachdem wir eingecheckt haben, man füllt dafür einen Zettel aus und wirft das Geld in einem Umschlag in eine Box, geht es wieder zurück in Richtung Park.
Unser Weg führt uns wieder den selben Weg zurück. Entlang immer wieder parkender Autokolonnen, die Tiere beobachten, bahnen wir uns den Weg zum Slough Creek. Das Schild für den dortigen Campground zeigt zwar nicht mehr „Full“, wie heute morgen, aber es ist dennoch kein Patz frei. Also stellen wir unseren RV am Parkplatz des Slough-Creek-Trails ab und machen uns auf den Weg. Der Trail klingt nicht besonders schwer und ist es nach ca. 1,5km Anstieg auch nicht wirklich. Wir halten immer wieder Ausschau nach Bären aber sehen keine. Dann, an der ersten Meadow, ist er plötzlich da: Wir sehen unseren ersten Grizzly! Nah genug dran für die Teles und weit genug weg um stehen zu bleiben. Mit uns staunen und sehen noch einige andere. Klasse! Erstes Tagesziel erfüllt. Da uns das für den Trail reicht, denn wir wollten ja einen Bären sehen, drehen wir um und laufen zurück zum Van.
Auf dem Rückweg zum Campground machen wir noch eine Kaffeepause am Lamar-Valley und schauen einer Bisonherde zu. So schmeckt der Kaffee am besten! (Wir sind inzwischen auf Bohnen von Starbucks umgestiegen, da der mitgebrachte Kaffee zu Ende ging.)
Zurück am Platz leiten wir den Feierabend, wie gewohnt, mit einer Tasse Zinnfandel ein. Den gibt es hier praktischer Weise in 1,5l Flaschen. Zur Oldieplaylist wird dann gekocht, gegessen, Tagebuch geschrieben und die nächste Etappe geplant. Morgen werden wir Yellowstone das letzte Mal durchqueren um in Richtung Süden den Grand-Teaton-Nationalpark zu besuchen.